Die Prinzipien der Osteopathie gelten grundsätzlich auch für Säuglinge und Kinder. Dennoch sind Kinder nicht einfach „kleine Erwachsene“. Die Stellung der Schä­delknochen ist in den ersten Lebensjahren von großer Bedeutung. Die Schädelkno­chen sind noch weich und formbar, und selbst einzelne Knochen bestehen noch aus mehreren Anteilen, die erst im Laufe der Jahre zusammenwachsen. Die Schädel­knochen sind während der Geburt starken Druckverhältnissen ausgesetzt. Schädelde­formierungen, die dadurch entstehen, regu­lieren sich in den ersten Wochen nach der Geburt in der Regel von selbst. Atmen, Sau­gen und Schreien sind für den Prozess und die weitere Entwicklung des Schädels sehr wichtig. Zum Beispiel wird die Schädelbasis durch die Saugbewegung des Ober- und Unterkiefers zueinander über den Gaumen stimuliert. Blockaden, die der Säugling nicht allein bewältigen kann, machen sich daher häufig im Saugverhalten bemerkbar.

Durch schwierige Geburten kann es zu stärkeren Deformierungen kommen, sodass es zu Dysfunktionen im Bereich der Schädelknochen, der Wirbelsäule und anderen Strukturen im Körper kommen kann. Zeigen kann sich dies in Einschrän­kungen der Beweglichkeit, die beispielsweise zu einseitigen Kopfpositionen führen. Es können Schädelasymmetrien entstehen, die sogenannten Plagiocephalien. Außerdem können die Kinder zu vermehrtem Schreien, zu Unruhe und Verdauungsproblemen bzw. Koliken neigen.
Natürlich können nicht nur bei Säuglingen, sondern auch bei Klein- und Schulkindern Blockaden entstehen. Hauptverursa­cher sind Unfälle und Stürze. Aber auch Organbelastungen können zu strukturellen Veränderungen führen.

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Es ist sinnvoll, die werdende Mutter vor der Geburt zu behandeln, um sie auf die Entbindung vorzubereiten. In der Schwan­gerschaft muss sich die Frau in kurzer Zeit stark wechselnden Umständen anpassen. Eine osteopathische Behandlung kann sowohl von der biomechanischen Seite her als auch für den Energiehaushalt und ein ausgeglichenes Nervensystem hilfreich sein. Allgemein gilt es, die Schwangerschaft und Geburt zu erleichtern, um eine möglichst gute Umgebung für die Entwicklung des ungeborenen Kindes zu schaffen.

Außerdem ist es wichtig, die Frau nach der Geburt während der Rückbildung zu unter­stützen, da ein Säugling jede Anspannung seiner Mutter wahrnimmt, was zu Störungen seiner eigenen seelischen und körperlichen Harmonie führen kann.

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